weitere Berichte

Im August diesen Jahres betreute ich ein Projekt des Offene Häuser e.V. in Parum bei Güstrow.

Dort war ich mit der Anleitung der Teilnehmer in Zusammenhang mit Restaurierungsarbeiten an der Fassade betraut.
Vor dem Hintergrund der herrschenden Missstände sah ich mich im Einvernehmen mit Gruppenleitung und Teilnehmern zu einem vorzeitigen Abbruch unserer Mitarbeit gezwungen.


Als Steinmetzmeister, Restaurator im Handwerk und Architekt bin ich seit Jahren sowohl praktisch als auch planerisch in der Denkmalpflege tätig. Nie bin ich einem Projekt begegnet, das so umfassend scheitert.

Die Zusammenarbeit gestaltete sich von Beginn an schwierig. Der mehrmaligen Bitte um eine geeignete Vorplanung zur Ermittlung des Bedarfs an Material und Werkzeug wurde von Seiten des Vereins nicht entsprochen.
Bei meinem Eintreffen fand ich ein über das Haus verstreutes Sammelsurium gänzlich unbrauchbaren Werkzeugs vor. Ein Projekt dieser Größenordnung kann unmöglich mit im Supermarkt erstandenem Werkzeug bestritten werden. Keine Spur von einem der Aufgabe und den Teilnehmern gerecht werdenden Arbeitsethos. Hätte ich nicht mein gesamtes Werkzeug mitgebracht, ein sinnvolles Arbeiten wäre nicht möglich gewesen.
Nicht verantwortbare Mängel zeigten sich auch im Bezug auf den Arbeitsschutz. Viele Gerüstdielen waren morsch, der Seitenschutz war mangelhaft. Nur mit Mühe gelang es ein entfernt den Sicherheitsanforderungen entsprechendes Gerüst herzustellen. Angemessene Arbeitsschutzbekleidung war nicht vorhanden.


Wie im Kleinen so ist auch der Umgang mit dem Ensemble im Großen von Struktur- und Lieblosigkeit geprägt.
Kaum vorstellbar, daß Haus und dazugehöriger Garten im Vorfeld der Arbeiten einer gründlichen Bestandsaufnahme unterzogen wurden. Ein Nutzungskonzept sowie ein darauf aufbauendes Restaurierungskonzept sind für mich nicht erkennbar.


Die bisher geleisteten Arbeiten sind fachlich und gestalterisch fragwürdig. So ist etwa die Solaranlage auf dem Dach aus denkmalpflegerischer Sicht ein Ärgernis. Ebenso verunstaltend ist eine in der Zeit meiner Anwesenheit angelegte, der historischen Gestalt des Gartens widersprechende, dafür jedoch den entstandenen Bauschutt in sich aufnehmende Terrassierung.
Vieles ist angefangen, nichts ist konsequent bis zum Ende durchgearbeitet. Die dringend erforderliche Kontinuität im Bauablauf ist offenkundig nicht gewährleistet.


Hier offenbart sich meines Erachtens ein erhebliches strukturelles Problem des Offene Häuser e.V. welcher Netzwerk und lokaler Akteur zugleich sein will. Vergleichbare Organisationen wie beispielsweise REMPART in Frankreich trennen diese Funktionsebenen.

Über den Erhalt des baulichen Erbes hinaus formuliert der Verein weit reichende, kulturelle, soziale und ökologische Zielsetzungen.
Meiner Erfahrung nach fallen auch hier Anspruch und Wirklichkeit drastisch auseinander.


Verwahrloste Unterkünfte; entwürdigende Zustände im Sanitärbereich (Teilnehmer berichteten von der erzwungenen Verrichtung ihrer Notdurft im Pfarrgarten); ein demonstratives Desinteresse an einer belebenden und sinnvollen Gestaltung der freien Zeit (das reiche Angebot an Sehenswürdigkeiten und kulturellen Aktivitäten in der Region bleibt den oft weit gereisten Teilnehmern vorenthalten); die allen ökologischen und sozialen Ansprüchen hohnsprechende Verpflegung (der große Pfarrgarten liegt unterdessen brach); zwischen Verein und lokalem Umfeld schwelende, die Atmosphäre vergiftende Konflikte; die auch in anderen Berichten Erwähnung findenden Anzüglichkeiten des von Vereinsseite anwesenden Bert Ludwig gegenüber Teilnehmerinnen; .....

Die Mängelliste ist beklagenswert lang. Den hier aufgeführten Berichten entnehme ich, daß viele meiner Eindrücke den andernorts gemachten Erfahrungen entsprechen.

Es ist bedrückend, in welchem Ausmaß der Offene Häuser e.V. mit dieser, in ihren sozialen und kulturellen Bezügen vielgestaltigen und für alle Beteiligten, wichtige Erfahrungen ermöglichenden Aufgabe des Erhalts unseres baulichen Erbes Schindluder treibt.

Dipl. Ing. Christian Meyer

Oktober 2009

Besuch in einem Berliner Kinderladen

Eines Tages kam ich zu einer Besprechung ins Büro eines Kinderladens im Berliner Prenzlauer Berg. Man traf sich aufgrund einer Anfrage des Vereinsvorsitzenden oder Geschäftsführer von "Offene Häuser e.V." um Mitnutzung des Ladens. Dieser trat sehr höflich und vertrauenswürdig auf und nahm mich mit seiner angenehm klingenden Stimme und sachlichen Art schnell für sich ein. Er sei auf den Laden aufmerksam geworden, weil jener ihm augfrund der kürzlichen Entrümpelungs- und Renovierungsaktion aufgefallen sei. Außerdem fand er die Lage in der Nähe des Helmholtzplatzes und inmitten eines florierenden Newcomerviertels samt seiner interessanten Geschichte äußerst anziehend.

Er brauche für sein Projekt und deren Berliner Mitarbeiter einen Teil des vorderen weißgestrichenen Raums - benötige lediglich Platz für einen Tisch und ein paar Stühle, einschließlich Computer, Telefon, Faxgerät und vielleicht ein Copiergerät. Wir fanden uns von dem Anliegen der Stiftung, bei der es um die Rettung verfallender Häuser geht, durchaus angesprochen und überlegten wohlwollend schon die Bedingungen, zu denen sich die "Offenen Häuser" bei uns einmieten könnten.

Erst bei der Betrachtung des uns vorgelegten Flyers des "Offene Häuser e.V." dämmerte mir, dass es sich um jenen Herrn handeln müsse, mit dem mein Freund Reinhard und das Lügenmuseum einige Probleme hat. Ich war mir aber nicht ganz sicher, da ich mir den Namen seines Kontrahenten nicht gemerkt hatte und auch keine Details kannte.

Nachdem sich Herr Ludwig, nicht ohne sich für das Gespräch zu bedanken, verabschiedet hatte, äußerte ich meinen Verdacht und begaben uns unverzüglich an einen Rechner. Dort schlugen wir die Internetseite "Kunst & Krimi" des Lügenmuseums auf. Nach der Lektüre ist uns klar geworden, mit wem wir es zu tun hatten.

Es wurde nie mehr über den Vorfall gesprochen. Nur dann und wann, wenn ich Herrn B. L. in dem sozialen Treffpunkt Kiezkantine (Oderbergerstraße) sitzen sehe, muss ich an die Begegnung im April 2009 denken.

Ullrich Sachse

September 2009

Die Idee, in Schwierigkeit geratene Vereine vor dem Untergang zu retten, etwa durch die Kraft einer größeren Gemeinschaft, fand ich vom ersten Moment an toll. Das Besondere daran war mir nicht die "Rettung" per se, sondern der Gedanke des gemeinschaftlichen Engagements, der sich dahinter für mich wie durch ein nasses T-Shirt abzeichnete. In einer Zeit, wo es mehr denn je darum gehen muss, die Kraft in der Welt zu halten, die Schultern dicht aneinander zu legen, um der zerstörerischen geistigen wie wirtschaftlichen "Kleinstaaterei" etwas entgegen zu setzen, kann es doch einfach nicht sein, dass sich hinter einer solch edlen Botschaft, hinter solch lichtem Gedankenfeuerwerk (wir, Seminare, Begegnungen,...) ein banales Immobilien-Spekulations-Gesochse verbirgt. Hier war bei mir und den Betroffenen wohl der Wunsch mehr Vater des Gedanken! Doch die Sehnsucht nach Wandel und evolutionärer Veränderung ist offensichtlich so groß, dass sie mit Vertrauen an Stellen fungiert, wo es geraten wäre zu zweifeln, zu überprüfen, zu kontrollieren, Dinge zu tun, die dem Vertrauen, der Liebe, der Offenheit diametral entgegen stehen. So lässt sich vielleicht die "Blauäugigkeit" der "Opfer" erklären, doch keinesfalls das Ausmaß der Zerstörung/Sabotage von/an wichtigen Ideen, wichtigen Ansätzen mit Potential für Entwicklung und Wandel klein reden! Es ist eine Schande und eine besonders üble Art des Betruges!

Andreas Gahl

Juli 2009

„Liebe Mitarbeiter und MitarbeiterInnen vom Verein „offenen Häuser“

Nach Beendigung unserer Sommerbaustelle im Schloß Oberau möchten wir Euch mit diesem Brief eine Rückmeldung zukommen lassen. Da wir persönlich nur mit wenigen Vereinsmitgliedern persönlich reden konnten, wollen wir nochmal uns und unsere Motivation einer Sommerbaustelle hier vorstellen.
Axt und Kelle ist ein Zusammenschluß reisender (und ehemals reisender) BauhandwerkerInnen. Ein wichtiger Punkt unserer Idee sind selbst organisierte Baustellen, z.B. unsere jährliche Sommerbaustelle. Während dieser Zeit organisieren wir das Zusammenleben und -arbeiten unserer Gruppe z. Zt.. 24 Leuten basisdemokratisch und möchten dabei ein gemeinnütziges Projekt kennenlernen und unterstützen.
Bei der Sommerbaustelle in Oberau war es von Vornherein klar, dass wenig Kontakt zu Vereinsmitgliedern und vereinsnahen Personen möglich sein würden ( eure stressige Sommerbauphase, Euer Filmprojekt und unser Grundsatz, auf Sommerbaustellen intern zu arbeiten).
Jedoch die Tatsache, dass Bert Ludwig uns als einziger Ansprechpartner zur Verfügung stand und die vom Verein angestellten Personen und die Freiwilligen vor Ort kaum eigenständige Entscheidungen treffen dürfen, erschwerte alle Absprachen und Annäherungen. Bei uns entstand der Eindruck, dass auf die viel zu viele und und über ihren Aufgabenbereich hinausgehende Arbeiten abgewälzt werden und so Menschen ausgenutzt werden.
Bert war oft für uns nicht greifbar und wir hatten das Gefühl, er geht direkten Gesprächen aus dem Weg.
Da wir hauptsächlich von ihm Inhalte des Vereins vermittelt bekamen sind diese einseitig und unklar.
Das Anliegen mit unserer Sommerbaustelle in Zusammenarbeit mit Menschen eines Projektes etwas zu schaffen, das weit über den rein handwerklichen Teil hinausgeht, hat sich zu einem Geschäft zwischen zwei Geschäftspartnern entwickelt. Dabei hat es viele Details gegeben, die zu unserer Verärgerung geführt haben. Dies bedauern wir sehr und wünschen uns eine Rückmeldung von Euch, die uns andere Seiten des Offene Häuser e.V. näher bringen könnten. Handwerker von Akt und Kelle


„Im Hinblick auf den Arbeitskreis Denkmalspflege möchte ich Ihnen hiermit mitteilen, dass ich nicht zu den Gründungsmitgliedern zählte.
Ich habe eine Zeitlang die Publikationen des Arbeitskreises Denkmalspflege zugesandt bekommen. Das dürfte so ca. 1990 – 92 gewesen sein. Die Basis dessen war jedoch keine ordentliche Mitgliedschaft, sondern entspricht eher meiner Aufnahme in den Postverkehr.
Ich hatte damals sporadisch Kontakt zu Bert Ludwig und habe mich aufgrund meiner beruflichen Qualifikation für das Ganze interessiert und um Zusendung gebeten.
Dieser Kontakt ist aufgrund längerer Aufenthalte in Regensburg und Köln abgebrochen.
1995 (?) war ich zusammen mit einer Kollegin auf Burg Lohra, da wir gerade in der Gegend waren, und haben uns die Situation angeschaut und mit Bert Ludwig gesprochen. Das war aus meiner Sicht der letzte Kontakt.“ T. Arnold
Laut Vereinsregisterauszug ist Herr Arnold Gründungsmitglied des Arbeitskreises Denkmalpflege.

„Es gibt in Deutschland den "Ober"-dachverband von Jugendaustauschorganisationen, die Trägerkonferenz. In dieser sind wiederum 6 Dachorganisationen verbunden. Ich bin der Vorsitzende eines dieser Dachverbände, des Bundes ostdeutscher Gemeinschaftsdienste. Ein Partner von Euch, IJGD, ist Verein und gleichzeitig sein eigener Dachverband. Die weiteren 4 Dachverbände sind sind Verbände mit christlichen Inhalten. Berts Org ist, wenn ich mich nicht irre (kann aber sein) zusammen mit IBG (Stuttgart) in der AIG (Arbeitskreis internationaler Gemeinschaftsdienste).
Als Vorsitzender des BOG habe in natürlich auch eine Herkunft, d.h. ich bin Vorstandsmitglied bei NIG (www.campline.de). So viel allgemeines BlaBla zum Verständnis.
Wir haben z.B. bis 1996 zusammen mit dem Arbeitskreis Denkmalpflege (Bert Ludwig) bis 1996 (wir sind also schon vor 11 Jahren schlau geworden) zusammengearbeitet. Da wir aber, obwohl wir die Camps selbstfinanziert hatten, ständig mit finanziellen Forderungen bedrängt wurden und die wir ablehnten, haben wir die Zusammenarbeit von unserer Seite abgebrochen. Wir hatten übrigens bis zu diesem Zeitpunkt Camps auf Lohra, d.h. ich kenne Frau Döring noch persönlich, was aber nicht heißt, dass ich Eure Aussage bestätigen kann.
1998 kam dann im TV (Thüringen-Journal) die Geschichte mit den Dachsteinen auf Lohra, was Bert fast die Burg gekostet hätte. Es ging glaub ich um die Verschiebung projektgebundener Mittel.
Jetzt zur Alliance. Diese ist wiederum einer der europäischen Dachverbände mit mehr als 50 (weltweiten) Mitgliedern. Da sind dann auch wieder IJGD, IBG, NIG drin, aber nicht Offene Häuser. Bert wird dort als Gast respektiert und hat dort die Möglichkeit Kontakte für einen direkten internationalen Jugendaustaus mit den ausländischen Organisationen zu knüpfen. www.alliance-network.org MFG Michael Schurig

„Seine internationalen Leute und Volontaire bekommt Ludwig. über den IGB Stuttgart, Leines ist der Vorstand Das ist der Verband aller Workcamps und die treffen sich im Frühjahr. Bundesjugenplan. Empfiehlt sich an den Bundesrechnungshof zu wenden.“ Gerhard Fläming

„Mit Bert Ludwig haben wir seit Jahren praktisch keinen Kontakt mehr. Mit seinem in gewisser Weise anmassenden Auftreten, gepaart mit ausgeprägter und ostentativ zum Ausdruck gebrachter Verachtung für alles "Wirtschaftliche" und "Westdeutsche" (was auch immer er darunter verstanden haben mag) hat er sehr schnell bei uns die anfänglich durchaus vorhandenen Sympathien für seine Initiativen verspielt. Wir haben daher - wie auch andere Vereinigungen - auf eine weitere Zusammenarbeit auch keinen grossen Wert gelegt...
Wie ich jetzt sehe, sind wir nicht die einzigen, die Probleme mit ihm hatten. Da Vorgänge wie von Ihnen beschrieben aber durchaus dazu angetan sind, der von uns vertretenen Sache der Erhaltung, Pflege und Revitalisierung des ländlichen Raumes und seiner Gebäude Schaden zuzufügen, interessiert uns doch, was da eigentlich vorgeht. Dr. Dietrich Maschmeyer

„Ich würde aber für Thüringen jeweils an die zuständigen Dienststellen ihre Zusammenfassung übersenden, damit an den Orten die Ermittlungen geführt werden können, wo sich ein Verdacht einer Straftat ergibt. Bitte teilen Sie mir noch mit, wann sie wohin welche Anzeige erstattet haben, um Doppelermittlungen zu vermeiden.“ Lampe, KHK, Leiter K 3

„Ich erinnerte mich, wie Bert Ludwig mir einst berichtete, dass er mit an einem der Runden Tische saß und ihn die Bewußtwerdung der 'Gefahr' erschüttert hat, dass aus den Reformbestrebungen eine Bewegung hin zur Wiedervereinigung (oder nach seinem Dafürhalten zur Angliederung an die BRD) wurde. Er sagte wohl damals immer wieder 'Nein, das haben wir nicht gewollt!' So wurde mir erst jetzt klar, dass Bert Ludwig im Tiefsten eigentlich ein Kommunist ist, gerade weil er das damalige System korrigieren wollte. Es ging nicht um dessen Abschaffung. Den Gedanken weitergedacht, fiel mir wie Schuppen von den Augen, dass er mit 'Offene Häuser' das DDR-System auf seine Weise hinüberzuretten gedachte... in kleiner beschaulicher Weise.
Der Grundsatz 'Krieg den Palästen' könnte nicht marxistischer formuliert sein. Das Feindbild (Der reiche Wessi) blieb dasselbe (wurde ein wenig von Zabka als Lieblingsfeind abgelöst). Die Ideale, mit denen er sich schmückt, sind ein wenig interessanter formuliert, als in einem FDJ-Programm - beinhalten aber dasselbe. Sein Antikapitalismus äußert sich in der gedankenlosen Ausbeutung öffentlicher Fördermittel, ohne irgendeine Verpflichtung zu verspüren, den Förderkriterien gerecht zu werden. Letztlich sind seine Workshops nichts anderes als sozialistische Ferienlager mit Ausbeutung idealbeflügelter Jugend.“ E.

„Unser Problem mit Open Houses liegt nun schon ein Jahr zurück. Dank Ihrer Informationen war uns der Ernst des Problems schnell klar und wir sind die Lösung zügig angegangen. Sofort nach dem Fernsehbeitrag haben wir Open Houses bzw. Herrn Ludwig mehrmals angemahnt und eine sofortige Anzeige angekündigt. Ende November wurde uns der ausstehende Betrag überwiesen. Faktisch lief es darauf hinaus, dass uns kein größerer Schaden entstanden ist, wir aber das Workcamp so gut wie selbst getragen haben, der Mehrwert durch die Kooperation mit Open Houses war gleich null, bezieht man den Stress und die verlorene zusätzliche Arbeitszeit sowie Anwaltskosten hinzu, war der Aufwand für diese Kooperation immens.
Wir hoffen, dass andere Geschädigte ebenso glimpflich davongekommen sind. Wir haben alle unsere Projektpartner vor Open Houses gewarnt.
Eine weitere Frage: Wir organisieren die Regionalberatung für das Freiburger Mietshäuser Syndikat. Ich habe Ihre Anfrage an die Struktur gelesen. Wurde darauf seitens eines Koordinators reagiert?
Konnten alle Ihre Fragen beantwortet werden? Wenn nicht, können Sie jederzeit Fragen auch an mich bzw. meine KollegInnen richten.“ Christian Theuerl

„Die IJGD sind Träger des freiwilligen Jahres im Denkmalschutz und bundesweit dafür zuständig. Herr Göddertz war am Aufbau der Freiwilligendienste in den Neuen Bundesländern beteiligt. Er berichtet, dass wegen schlechter Erfahrungen in den 90er Jahren keine Zusammenarbeit mehr mit dem Verein Offene Häuser e.V. stattgefunden hat. Es gab damals mehrfach Beschwerden von Freiwilligen über mangelhafte Verpflegung und schlechte Unterbringung. Außerdem gab es Meinungsverschiedenheiten mit dem Vereinsvorstand über die Bereitstellung fachlicher und pädagogischer Betreuung für die Freiwilligen.“ Gesprächsprotokoll der Journalistin Beate Selders mit Herrn Göddertz, Geschäftsführer der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste Nord

„Auch wenn ich aus juristischen Gründen den benannten Aufruf nicht unterzeichnet habe,
so entspricht die Darstellung der Handlungsweisen von Herrn Dr. Bert Ludwig meinen
eigenen Erfahrungen. Besonders die erhebliche Diskrepanz zwischen veröffentlichen
Anspruch der Vereine und dem tatsächlichen Handeln von Herrn Dr. Ludwig, darüber
hinaus die extrem autokratische Führungsweise der Vereine kann ich aus meiner Zeit
als aktiver Mitarbeiter im Arbeitskreis Denkmalpflege e.V. (1994 - 1998) bestätigen.“
M.D.

„Mit Herrn Ludwig wurde ich im Jahre 1995 im Kreise derer, die Gutshäuser in Mecklenburg – Vorpommern erhalten wollten und wollen, bekannt. Gemeinsam mit Herrn J.-L. Bauditz erarbeiteten wir ein Projekt für eine Zentrale „Dorferneuerung“. Dazu gab es etliche Beratungen im Hause des damaligen Kultusministeriums M-V. B. Ludwig war im Projekt derjenige, der sich um die juristischen Belange und damit auch um die materiellen Dinge kümmern wollte.
Bei einer dieser Beratungen wurde Herr Ludwig von den für das Kultusministerium tätigen Beratern nach seiner Profession und an welcher Fakultät er promoviert worden sei, gefragt. Die Antwort: „Ich bin Denkmalpfleger.“ Mir war das unverständlich und letztlich fand ich es albern, das Herr L. nicht seinen Beruf bzw. Studienrichtung angab, denn einen Dr. dep. gibt es nicht.
Bei dem nächst folgenden Treffen zum weiteren Vorgehen in Bezug unseres Projektes im Hause des Ministerium wurde Herr Ludwig vor uns, Herrn Bauditz und mir, in den Beratungsraum gebeten – erschien nach ca. 5 Min. wieder, verabschiedete sich kaum von uns und verließ das Gebäude.
Uns, Herrn Bauditz und mir, wurde lediglich erklärt, eine weitere Zusammenarbeit mit Herrn Ludwig sei ausgeschlossen – den Reim darauf durfte sich jeder selber machen.“ Dr. Renate de Veer


„Die Fachschaft des Instituts für Europäische Ethnologie (Menschenkunde) veranstaltete das Fortbildungsseminar „Sich bewerben lernen“ vom 9. bis 7. Juli 2006 im „Offenen Haus“/ Lügenmuseum Gantikow/Kyritz.
Der erste Eindruck war sehr positiv. Das reich ausgestaltete Haus und der Garten mit seinen ungewöhnlichen Kunstobjekten wirken wie verzaubert. Wir, das sind Linda Anhang, Stefanie Heinrich, Fritz Schlüter nahmen die inspirative Wirkung des Ortes wahr. Die Gruppenleiterin kannte bereits einige andere offene Häuser. Sie sagte, das Lügenmuseum sei das Schönste.
Nach dem Abendessen stellte Bert Ludwig das Projekt „Offene Häuser“ vor. Er berichtete über vergangene und anstehende Veranstaltungen, die der Verein „Offene Häuser“ hier organisiert und über das Konzept des Ortes. Wir gingen davon aus, dass der Künstler uns vorgestellt werden würde. Auf die Nachfrage, wo der Künstler denn sei, antwortete er zögerlich: “Eigentlich wollte ich der Sache aus dem Weg gehen, aber jetzt, wo Sie es ansprechen...“. Er beschrieb Herrn Zabka als schwierige Persönlichkeit, die man fast meiden solle, da man nie wisse, wie er reagiert. Die Kunstwerke belächelnd, sagte er, dass man alle Dinge, die zu sehen sind, als Kunst verstehen soll, „auch, wenn es schwer fällt.“ Er beschrieb die skurrile Kunst des seltsamen Künstlers, der „schon mal den Gästen den Teppich unter den Füßen wegzieht“. Bert Ludwig erwähnte, dass Herr Zabka gekündigt ist.
Herr Ludwig hatte sich bereits zur Nacht verabschiedet. Als Herr Zabka zur Nachtstunde im Hause präsent war, entstand eine angespannte Atmosphäre. Herr Ludwig verließ überstürzt das Haus, obwohl er offiziell hier übernachten wollte.
Wir hatten das Gefühl, dass Herr Ludwig eher an Selbstdarstellung und den weiblichen Seminarteilnehmern interessiert ist, als an der inspirativen Wirkung des Ortes. Es zeugt von Respektlosigkeit, diesen Ort wie eine gewöhnliche Jugendherberge zu behandeln. Es ist bedauerlich für die Atmosphäre des Ortes, dass nicht alle an einem Strang ziehen.“ Linda Anhang, Stefanie Heinrich, Fritz Schlüter

„Sinn gemäß erklärte er, das Lügenmuseum findet er vollkommen daneben, er ist davon angewidert. dass er Ihm das Lügenhandwerk legen wolle, dafür Sorge tragen wird, dass Herr Zabka dort nicht bleiben kann und dass er Herrn Zabka existenzielle vernichten wolle. Diese Gespräche und die weitern Handlungen belegen die Absicht des Herrn Ludwig, das er den Künstler existenziell zerstören will. Der Anlass für die Ablehnung des Herrn Zabka und für sein Handeln, die Mietforderung und das Vermieterpfandrecht formulierte er mir gegenüber in drei Punkten:
1. Diese (Schrott) Kunst ist nichts wert.
2. Persönlichkeit des Herrn Zabka ist nicht tragbar von den „Offenen Häusern“ e.V.
3. Er formulierte den Sektenvorwurf exakt als Grund der Kündigung.
„Ich bin mit diesem Lügner und Betrüger fertig. Andere sollen sich jetzt um ihn kümmern“ ...
Ein Gespräch zwischen Ludwig und Zabka moderierte ich am 14.10.05 im Beisein von Katja Marion Dambac in Berlin im Cafe am Tiergarten... Zum Ende des Gespräches erklärte Herr Ludwig, dass er die Kunst herausgeben und das Gutshaus in Gantikow zurückgeben wolle... Das Angebot das Haus zurückzugeben war vermutlich nur ein Grund mich zu Wohlverhalten zu disziplinieren oder mich für dumm zu verkaufen...“


Siegfried Waldeck

Januar 2009

Ich habe gerade Ihren Bericht im Holznagel über den Untergang des Bert Ludwig gelesen. Das dauert ja nun ganz schön lange. Beim Arbeitskreis Denkmalpflege unternahm ich meinen ersten Versuch nach meiner Tippelei seßhaft zu werden. Ich arbeitete ein dreiviertel Jahr vom Herbst 1991 bis Frühjahr 1992 in diesem Verein. Vielleicht hatte ich eine etwas lange Leitung um zu kapieren was abging. Ich brauchte dazu ein Vierteljahr. Ein Weiteres habe ich mit anderen Angestellten (ABM) und Vereinsmitgliedern noch versucht was zu verändern. Das schien damals noch möglich. Den Engagierten die aus dem Westen kamen wurde dann eben mal "Besserwessi" vorgehalten. Mich als Handwerker hat der gute Bertl eben auch nur als solchen akzeptiert. Der Versuch sinnvolle demokratische Strukturen zu gestalten wurde mit süffisantem Grinsen als Vorschlag vom "Holzwurm " abgetan. Es waren damals sehr kompetente und engagierte Leute dabei, mit denen man die Ideen die auf dem Papier standen, in einem kleineren Rahmen durchaus hinkriegen gekonnt hätte. Unser Schnack damals war: erstmal alle Energien auf ein oder maximal zwei Objekte konzentrieren und dann wachsen. Na ja, der kleine Diktator wollte
klotzen, nicht kleckern.
Mir und den andern Engagierten wars dann zu nervig sich mit ihm auseinanderzusetzen. Ich denke seither habe ich mehr alte Bausubstanz wieder zusammengeflickt, wie es beim Arbeitskreis möglich gewesen wäre. Für den Abnabelungsprozess brauchte ich nochmal ein Viertel Jahr.       Bert hatte dann nochmal die Frechheit auf einem Gesellentreffen von " Axt & Kelle" nach weiteren Handwerkern zu werben. Die Ideen auf den Faltblättern sind ja auch allzu verführerisch. Ich hatte mich damals dagegen ausgesprochen. Das hat dann ein paar Jahre angehalten. 2005 oder 2006 ? sind dann nochmal Gesellen bei ihm reingstapft.
Diesmal in den Verein " Offene Häuser e.V.. Es fand dann auch ein Gesellentreffen dort statt. Da ich in unserem Mitteilungsblatt schon über Sie gelesen habe, nehme ich an, über die jüngere Geschichte wissen Sie besser Bescheid wie ich.
Nachdem ich damals aus Halle abgereist bin um mir in McPomm eine Existenz aufzubauen hätte ich darauf gewettet, dass Herr Ludwig spätestens 5 Jahre später entweder im Knast oder in einer Anstalt ist. Er isses anscheinend immer noch nicht. Das dauert ja ganz schön lange bisses die Obrigkeit schnallt.
Ich habe mich manchmal gefragt, ob ich mich diesbezüglich mehr hätte engagieren müssen. Vielleicht wären dann nicht so viele junge engagierte Leute mit guten Idealen verbraten worden. Aber ich gehe nicht so gerne zu den Behörden um zu petzen. Und viele Dinge die ich übel fand, waren vermutlich auch juristisch nicht greifbar.  Vergeudung von Fördermitteln muss wahrscheinlich über die Buchhaltung nachgewiesen werden. Da hatte ich zu wenig Einblick.
Als mich die Gesellen vor diesem Gesellentreffen fragten was ich dazu meine,  erzählte ich meine Erfahrungen sagte aber auch: Vielleicht hat er sich geändert und das ist eine prima Sache geworden. Schauts Euch an, lasst evtl. die Finger davon, wenn Ihrs trotzdem macht und er bescheißt Euch, haut ihm aufs Maul.
Anscheinend war die Geschichte  nicht so faul, dass er körperlichen Schaden davontrug.
Es hat aber einen üblen Nachgeschmack hinterlassen, weil die Gesellen von Leuten erfuhren, denen er übel mitgespielt hatte.
Eigentlich wollte ich gar nicht so viel schreiben. Als ich aber angefangen hatte, ist mir immer mehr eingefallen. Es hat mich gefreut im "Holznagel" ihren Artikel zu lesen.
Hoffentlich ist dieses Drama bald zu Ende.

Ralph Schneidewind, Zimmerergeselle bei Stralsund

Mai 2009

Stellungnahme, Heidrun Gehrke zum ehrenamtlichen Engagement in Wolterslage

Lieber Reinhard,

Du batest mich, Dir einmal aufzuschreiben, was ich mit dem Verein für „Denkmalpflege erlebt hatte und warum ich so sicher sei, damit nichts mehr zu tun haben zu wollen. Ich versuche es, wenngleich es nun zehn Jahre zurückliegt und einzelne Episoden, die damals geschahen und zu Verletzungen, Enttäuschungen, Verwunderung, Empörung und Angst führten, schon verblasst sind. Übrig ist jedoch die Gewissheit, mit Dr. Ludwig nichts mehr zu tun haben zu wollen und ich würde auch jeden, der es hören möchte, warnen, sich auf ihn einzulassen. Unterlagen aus der Zeit, die einzelne Sitzungen dokumentierten, hatte ich bei unserem letzten Umzug 2002 entsorgt.

Wie begann alles?

Von einer Freundin, die gerade einen Neustart beruflich und familiär suchte, hörte ich vom Verein (Januar 1995). Sie schilderte uns, es wäre eine einmalige Chance, zu helfen, alte denkmalgeschützte Häuser vor den Verfall zu retten, Ludwig wollte sie vor dem Kauf reicher Wessis retten, da sie dann ja nur für private Zwecke dienen würden. Wie ich ihn dann auch erlebte, schwärmte er von dem Engagement einzelner Leute, die sich für den Erhalt einsetzen, Unmögliches möglich machen und so Orte für soziale Begegnungen und Kultur schaften. Das gefiel auch Olaf und mir sehr.

Auch wir wollten in der Zeit auf das Land ziehen und so einen Ort schaften, wollten Kurse und Projekte anbieten – das war also eine echte Chance für uns, sich zu engagieren, bereit – für den Verein ehrenamtlich zu arbeiten und so die Idee des Vereins zu tragen, die unserer so nahe war. Auch der Gedanke, dass es nicht unser Privateigentum ist, sondern einer Gemeinschaft gehört, die eine Idee verbindet, gefiel uns.

Da ich gerade im dreijährigen Erziehungsurlaub war, begleitete ich unsere Freundin mit in das Gutshaus Wolterslage. Dieses war ihr von Dr. Ludwig empfohlen worden, dort Leben hinzubringen, sich für den Verein zu engagieren. Er wollte bewirken, dass sie dort eine ABM – Stelle erhält. Sie meldete ihre Kinder dort in Schule und Kita an und hoffte auf eine neue Zukunft. Sie war eher eine Praktikerin, hatte handwerkliche Ambitionen und wollte gern mit uns gemeinsam dort starten, weil wir uns gut ergänzten. So machten wir uns ein Bild vor Ort, schrieben dem Verein Protokolle über den Zustand des Hauses, was getan werden müsste, bemühten Freunde mit Fachwissen, nun konkrete fachliche Hinweise zu erhalten, wie, was, mit welchem Aufwand zu erledigen wäre.

Dr. Ludwig teilte uns mit, dass er über den Verein Fördergelder beantragen könne, dazu müssten wir jedoch einige wichtigen Aufgaben vor Ort klären. Zum Beispiel sollte der denkmalgeschützte Aspekt gut begründet werden. Ein Freund (Jo) recherchierte dazu in Bibliotheken Halles und kopierte interessante Unterlagen zur Geschichte vor Haus und Ort. Wir müssten erst einmal ein Aufmaß erstellen. Auch hier bewiesen wir uns. Ein Freund (Jochen), der beim Tiefbauamt arbeitet und Ingenieur ist leitet mich an - gemeinsam erstellten wir dies in mühseliger Kleinarbeit. Es musste ein Nutzungskonzept vorgeschlagen werden. Auch hier erbrachten wir ehrgeizig alle gewünschten Unterlagen, denn es ging ja um unsere Zukunft. Sollten wir einen Jahresplan erbringen für das Gutshaus, aus dem handwerkliche und kulturelle Aktivitäten deutlich wurden. Auch dies taten wir. Unsere Ideen sprudelten, Freude, Zukunftsvisionen und gemeinsame Arbeitseinsätze mit etlichen Freunden ließen Garten und Haus in einen nutzbaren Zustand verwandeln.

Durch die Haushaltsauflösung bei meiner Tante erlangten wir viele wichtigen Möbel und Nutzgegenstände, auch Olafs Eltern und Nachbarn steuerten viel bei, unser freudiges Engagement wurde vielseitig unterstützt mit Kühlschrank, Waschmaschine, Geschirr ,... . Es war eine gute Zeit voller Kraft und Hoffnung und Leute, die auch die auch beim Verein mithalfen, waren interessante Leute mit ähnlichen Idealen - Freundschaften, die bis heute halten. Ludwig bekräftigte uns. Genauso solle es sein, das sei die Vereinsidee. Anderseits schwebte immer eine gewisse Angst über uns, irgendetwas nicht in seinem Sinne richtig zu machen.

Er warnte uns, nur private Interessen zu verfolgen, wollte, dass wir auch die anderen Vereinshäuser im Blick haben. So halfen wir bei Arbeitseinsätzen in Eichenbarleben, auf der Burg und in Reinshagen. Wir waren an den Häusern ein fester Kreis von Leuten, gemeinsam wurden weitere Pläne und Arbeitssätze besprochen und wie man wo Material bekommen kann u.s.w.

Es gab ein solches „Vereinstreffen“ in Wolterslage. Wir hatten den Leiter des Kinderheims aus dem Nachbarort eingeladen. Vorstellungen von Kooperationsmöglichkeiten vor Ort waren unsere Idee. Das lehnte Dr. Ludwig vehement ab. Damals verstand ich es nicht. Heute weiß ich, dass er keine Verbindlichkeiten eingehen wollte mit anderen. Er wollte allein letztlich die Fäden in der Hand halten. Wir organisierten ein internationales Sommercamp, d.h. organisiert war es vom Verein (Burg Lohra), wir realisierten es. D.h. konkret, wir bekochten drei Wochen junge Leute, organisierten Bauaufgaben und kulturelle Abwechslung, sorgten für den „reibungslosen“ Ablauf. Für die Menschen vor Ort wurden meine Freundin und ich immer mehr zu den Ansprechpartnern für das Gutshaus.

Von einer Gemeindeberaterin erfuhr ich, dass es zwei Bewerber gab fürs Gutshaus. Ein „Wessi“, der es privat ausbauen wollte und Dr. Ludwig, der das viel attraktive Angebot für die Gemeinde hatte. Er wollte mit dem Verein Arbeitsplätze schaffen und Kultur bringen. Es ist beides bis heute nicht erfüllt worden. Meine Freundin zog nach Reinshagen, in WL klappte nichts mit der ABM – Stelle.

Fördermittel wurden für WL bewilligt, unsere Hoffnung, dass damit im Haus kräftig Rekonstruktionen losgingen und wir als Hausverantwortliche richtig dort  wohnen können (denn noch war alles sehr im provisorisch) wuchs und war „vom Verein“ gewollt gewesen. Mehr  und mehr wuchs auch unsere Unzufriedenheit. Nichts passierte wirklich. Mal hatten wir zwei Zimmerleute (Zivis) da, dann wurden sie wieder  zu einem anderen Haus geschickt von Dr. Ludwig. Immer mehr erkannten wir das Unorganisierte, wenig Verbindliche und uneffektive Arbeiten. Einmal blieb das Dach eben offen (Zimmerleute mussten woanders hin), wir fuhren von Berlin schnell nach WL, um Eimer und Tonnen aufzustellen, da es durchregnete. Die Lehmdecke, die wir gezogen hatten in mühevoller Kleinarbeit, fiel wieder runter dadurch. So gab es mehrere Aktionen. Bauleiter wechselten resigniert.

Ein Hauptdiskussionspunkt zwischen uns an den Häusern und Dr. Ludwig war, dass wir mehr Eigenverantwortung wollten und das keine neuen Häuser mehr dazukommen dürften. Das ging schon lange über unsere Möglichkeiten!

Ludwig hielt sich nicht daran. Pinnow + Rittermannshagen + andere kamen dazu – der Unmut wuchs. Immer deutlicher wurde, dass es Dr. Ludwig nicht wirklich um den Erhalt und die konkrete Nutzung der Häuser gehen konnte. Manchmal dachte ich schon, er ist krank – wie ein Spieler – Neues muß her. Für uns waren die Finanzen nie transparent. Zunehmend wurde es uns unangenehm vor Ort in der Gemeinde auf Fragen und Forderungen, was weitere Rekonstruktionen betrifft, zu antworten. Der Zustand des Gutshauses verschlechterte sich. Vorbau weg, Fensterläden ab, Dach offen ...

So wuchs unser Unmut.

In einer Vereinssitzung, die in unserer Wohnung in Berlin stattfand, stellten die Hausverantwortlichen von Reinshagen und Vielist den Antrag, sich vom Verein rauslösen zu können, weil sie vor Ort selbstverantwortlich vorwärtskommen wollten.

Dem stimmten außer Dr. Ludwig und Heilke Wulff alle zu. Wir stellten diesen Antrag nicht, da wir keinen Überblick hatten, wo die Fördergelder sind und wie der Verein diese und wann in WL einsetzen würde. Diese Sitzung war für Dr. Ludwig ein tiefer Schlag. Er wollte die Sitzung nicht anerkennen.

Wir fuhren nach wie vor regelmäßig nach WL, hielten den Garten in Ordnung, ich bot Kurse und Projekte an – z.B. ein Naturerlebnistag für Kinder, engagierte Freunde halfen weiter Wasserrohre verlegen, elektrische Leitungen reparieren, Lehmputz anbringen. Wir rekonstruierten den Vorbau im Garten. Olaf und eine Freundin meißelten die Balkenköpfe, wir brannten Fensterrahmen ab ... alles in der Hoffnung, dass der große Einsatz mit den Fördergeldern noch folgt.

Eines Tages kamen wir nach WL, da stand Heidrun Schulze vor mir, sie begrüßte uns im offenen Haus des Vereins für Denkmalpflege – sie sei die Hausverantwortliche von Dr. Ludwig eingesetzt. Sie sähe große Hoffnung für dieses Haus, was man hier alles machen könne, sie hat große Pläne, jetzt würde das Leben von ihr und ihrem kleinen Sohn eine Wendung erhalten. Es war wie ein Schlag in die Magengrube. Wir waren nicht mehr erwünscht von Dr. Ludwig – unbequem geworden? wussten zuviel? Waren mit den „falschen“ Leuten befreundet?

Es war wie in einer Spirale. Genau wie wir gestartet waren – voller Lust und Engagement stand nun H. Schulze vor uns. Und das war Dr. Ludwigs Prinzip. Solange Du seinem Ziel nützlich warst – und wir waren naiv genug – dies zu tun, warst Du gewollt? Wurde man klarer, wollte Verbindlichkeiten, Verträge o.ä. - wurde man fallen- gelassen oder er redete schlecht über diese Menschen und huldigte den Neuen, dass mit ihnen alles anders, besser ... würde, aber wehe ... jemand wolle „nur seine Interessen  durchsetzen auf Kosten des Vereins“, dann gehöre er/sie nicht dahin. Ja und damit waren wir „weg vom Fenster“.

Wir hatten interessante Leute kennengelernt, viel über alte Häuser gelernt und bereuen die Zeit nicht, aber unsere von ihm bestärkten Vorstellungen, was in Zukunft an den Häusern leben könne (und was unser Motor war, soviel private Zeit und Geld zu investieren) konnten nicht umgesetzt werden.

Norbert – damals „neben“ Bert L. im Vorstand berichtete, er sei die dritte Generation, wir waren die vierte – jetzt dürfte schon die siebte oder achte Generation von Enthusiasten beim Verein für Denkmalpflege / offene Häuser „dienen“. Deshalb würde ich jedem raten, genau zu überlegen, was er/sie selbst möchte. Ist es eine kurze interessante, hoffnungslose (für die Häuser!) Erfahrung oder verfolgt  er/sie here Ziel und hat Visionen – dann Finger weg!

Mit lieben Grüßen  Heidrun Gehrke


P.S. Meine Erfahrungen kannst Du natürlich weitererzählen oder vorlesen, wenn es jemanden interessiert.

Januar 2009