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Presseerklärung vom 07.05.2009 Ruinen schaffen - ohne Waffen
Vom Schloss zum Wohngebäude dann zur Ruine, wie wird ein Gebäude in einigen Jahren am schnellsten kaputt saniert. Es klingt so einladend: Offene Häuser, Arbeitskreis Denkmalpflege, Handwerkerwochen und internationaler Jugendaustausch. Der Verein „Offene Häuser" e.V. mit Sitz in Weimar und der „Arbeitskreis Denkmalpflege" e.V. haben sich - auf dem Papier - zum Ziel gesetzt, denkmalgeschützte Gebäude vor dem Verfall zu retten und sie westlichen Investoren zu entziehen. Hinter diesen Vereinen steht Bert Ludwig, Doktor, wie er sich manchmal nennt. Er ist dabei ausgesprochen aktiv und kooperiert mit zahlreichen Organisationen und öffentlichen Trägern: European Alliance of Volontary Service Organisation, Groupement of European Campuses, European Forum of Heritage Organisations, Trägerkonferenz internationaler Gemeinschaftsdienste, Arbeitsgemeinschaft internationaler Gemeinschaftsdienste, Verein Naturfreunde Deutschlands, Verein Handwerker in der Denkmalpflege, der LAG Soziokultur in Thüringen und Brandenburg, sowie Evangelische Erwachsenenbildung Thüringen. Mit seinem undurchschaubaren Geflecht aus Vereinen und öffentlichen Förderern hat er über die Jahre 20 herausragende denkmalgeschützte Anlagen unter seine Verwaltung gebracht. Das Image und der Mitgliedschaft in der LAG Soziokultur Thüringen und Brandenburg nutzt er, um im soziokulturellen Bereich Projekten und Personen zu „helfen“. Für seine Arbeit sollte Dr. Ludwig mit dem Verein „Offene Häuser“ e.V. den Preis "Land der Ideen – 365 Orte" der Deutschen Bank unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten bekommen. Damit verband er die Hoffnung weitere Reputation für seine Arbeit zu erwerben und mit dieser eine Stiftung zu gründen. Dank vieler engagierter Stimmen und der Arbeit einer TAZ-Journalistin konnte beim Bundespräsidialamt ein anderes Bild des Dr. Ludwig vermittelt werden. Der Preis wurde zurückgezogen und Ludwig trat von seinem Vorstand zurück. Dies gab vielen Betroffen Hoffnung und setzt ein Zeichen. Hans Georg Mök berichtete im RBB Magazin „was" über die Machenschaften Ludwigs: wie der Vereinsvorsitzende den Bürgermeistern und Denkmalbehörden kulturelle Belebung und denkmalgerechten Aufbau der herausragenden Gebäude verspricht, wie er die Träume vieler engagierter Menschen ausnutzt, die etwas bewegen wollen, wie er sie überzeugt von seiner Vision eines "Miteinander für die Erhaltung wunderbarer alter Bausubstanz". Heute fühlen sich diese Menschen getäuscht und gerade diejenigen, die sich engagieren wollten, bleiben dabei auf der Strecke. Was bleibt, sind Angst vor Drohungen und rechtlichen Konsequenzen. Als Ludwig 2004 in Gantikow erschien und das alte Gutshaus erwarb mit dem „Offene Häuser“ e.V., klangen seine Pläne zunächst sehr erfreulich. Er versprach, das von dem Künstler Reinhard Zabka in dem Gutshaus aufgebaute Lügenmuseum mit seiner in Deutschland einmaligen Freskogalerie zu erhalten. Dann jedoch wendete sich plötzlich das Blatt und Ludwig fühlte sich an keines seiner vielen Versprechen mehr gebunden. Er kündigte das Lügenmuseum, verschloss die Räume und setzte den Künstler vor die Tür und stellte das gesamte Lebenswerk des Künstlers unter Vermieterpfandrecht. Seither droht er mit der Räumung. Zabka wehrte sich, griff auf die Erfahrungen des Widerstands in der DDR zurück und hielt seither den Drohungen und dem Rausschmiss stand. Er recherchierte, besuchte die Häuser, befragte Bürgermeister, die ehemaligen Freiwilligen, Kooperationspartner und Denkmalbehörden, filmte die von Ludwig betreuten Objekte, schaltete die Medien ein und vernetzte die Geschädigten. Seine Dokumentation stellte er auf Website Kunst und Krimi In seinem Kleinkrieg gegen das Lügenmuseum fabulierte Ludwig in einem Schreiben von einer „Verunglimpfung des Religionsgründers“ und von „Seuchengefahr“, die angeblich von dem Museum ausgehe. Zabka forderte er ultimativ auf, „aus Gründen der Seuchengefahr, der allgemeinen Moral und des Jugendschutzes“, die „Absonderlichkeiten“, gemeint sind die Kunstwerke, zu entfernen. Ludwig erklärte, dass er aus der „Offenen Arbeit“ der evangelischen Arbeit in Thüringen komme, nur kennt ihn dort niemand. Auch Zabka war in der alternativen evangelischen Kirche, der „Offenen Arbeit“ in Thüringen engagiert. Die „Frankfurter Rundschau“ nannte Zabka einen „Botschafter des Fantastischen“. Der Artikel von Ninette Krüger löste eine heftige Diskussion um das demokratische Selbstverständnis von Ludwigs Verein „Offene Häuser“ aus. Die Wochenzeitung „Die Zeit“ bezeichnete Zabka als „letzten Dadaisten des wilden Ostens“; die Autorin Evelyn Finger schrieb: „Der Investor erwies sich als Scharlatan, er überputzte die Freskogalerie an der Vorderfront des Hauses und will Zabka nun vertreiben.“ In der Märkischen Allgemeinen schrieb Alexander Beckmann: „Das Lügenmuseum steht für provokante Kunst und ungewöhnliche Aktionen – und seit Jahren für einen Kleinkrieg auf höchstem Niveau.“ Francis Sauvage ------------------------------------------------------------------------------------------------------------ |
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Presseerklärung vom 11.8.2009 |
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